TAKAMANDA

DER NATIONALPARK

Der Takamanda Nationalpark, 2008 zum Schutz der aussterbenden Gorillas an der Grenze zwischen Nigeria und Kamerun eingerichtet, ist ein wahrer “Biodiversity Hotspot”. Neben den Primaten gibt es unter hunderten verschiedener Spezies auch Reptilien wie das Sumpfkrokodil oder die Gelenk-Schildkröte, die vielen seltenen Vogelarten wecken das lnteresse der IBA als Important Bird Area Das Gebiet teilen sich die Tiere seit Jahrhunderten mit den Ureinwohnern , Stammen der Anyang, Boki, Asumbo oder Basho. Heute leben etwa 16.000 Menschen in diesem Gebiet. Sie verfügen über kulturell gewachsenes Wissen über den Anbau und die Herstellung von Kakao, ansonsten ist über die bislang wenig bekannt.

Die früheren Probleme der Gorillas, Wilderei und Entwaldung, haben sich seit Ausbruch des Bürgerkriegs 2017 noch verschärft: heute leben sie inmitten einer Kampfzone zwischen dem Militär und den Rebellen, die sich für ein unabhängiges, englisch-sprachiges Westkamerun einsetzen. Nicht nur konkurrieren nun Mensch und Tier um das Nahrungsangebot der Wälder. Tagtäglich gibt es jetzt Gefechte in ihrem 676 km2 großen Schutzgebiet, worunter die sehr sensiblen Tiere extrem leiden.

KAKAOERNTE

Transportwege

Der Nationalpark erlaubt keine Straßen. Transportiert wird durch den Dschungel zu Fuß oder mit Motorrädern bis zu einem Lagerplatz außerhalb. Dann geht es auf Pickups weiter, bis zum Bestimmungsort. Da Takamanda seit 2018 eine Militárzone und damit eigentlich eine ,,No-Go-Area” ist, gestaltet sich der Transport schwierig und aufregend. Es sind regelmäßig Militär- und Rebellencheckpoints zu passieren, es wird im gesamten Gebiet regelmäßig geschossen.

Fermentierung

Die Fermentierung ist wichtig, damit die Kakaobohnen den typischen Geschmack erhalten. Dazu sind Holzkisten besser geeignet als die traditionelle Art.

Solartrocknung

Ein Solartrockner trocknet die Bohnen und macht sie damit lagerfähig. Im Freien funktioniert das leider nicht, da es im Regenwald regelmäßig regnet. Die einfache Form des Solartrockners ermöglicht es den Leuten vor Ort, den Trockner zu verstehen und ihn zu Warten und selbst zu Reparieren. Leider werden Lagerstätten und Trockner immer wieder Opfer des andauernden Konflikts zwischen Guerillas und der Regierung. Lieferungen werden beschlagnahmt, Trockner zerstört.

Schälen und Rösten

In Douala werden die Bohnen schonend geröstet und dann geschält. Danach transportieren wir sie zu unserer Produktion nach Emmendingen

UNSERE ARTENSCHUTZPROJEKTE

Wir unterstützen Projekte in der Region Takamanda. Wir Kümmern uns nicht nur um die Finanzierung, sondern auch um die komplette Durchführung, wie z.B. das Projektmanagement vor Ort. Außerdem unterstüntzen wir die Projekte der Association for Biodiversity Conservation (ABC) in Kamerun.

Baumpflanzung

Wir verringern den Verlust von Wald in den Hotspots der biologischen Vielfalt. Die meisten Schutzgebiete leiden unter illegalem Holzeinschlag und dem Sammeln von Nichtholzprodukten aus dem Wald. Wir kaufen Saatgut und legen in Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften Baumschulen an, um diese gefährdeten Gebiete wieder aufzuforsten. Das Kongobecken ist als gefährdetes Weltnaturerbe ausgewiesen. Es ist für die Zukunft der Klimastabilität von entscheidender Bedeutung.

Ziel: 1.000 Bäume pro Jahr

Biomonitoring und Forschung

Um einen Gorilla oder Schimpansen zu retten, müssen wir den Druck auf das Tier verringern. Um herauszufinden, mit welchen Hindernissen das Tier zu kämpfen hat, müssen wir es vor Ort beobachten. Aufgrund der Krise wurden seit Jahren keine Daten mehr gesammelt. Wir müssen ganz vorne anfangen und eine Erhebung durchführen. Für eine Untersuchung großer Säugetiere brauchen wir bis zu fünf Personen, die über einen Zeitraum von fast einem Monat Daten sammeln. Gemäß den Vorschriften des Parks müssen sie von dessen Mitarbeitern angeleitet werden. Diese Grundlagendaten ermöglichen es uns, ein Biomonitoring für eine bestimmte Gruppe durchzuführen. Wenn wir dies tun, können wir die Tiere retten, indem wir den Druck verringern.

Ziel: Erhebung in Bayang-Mbo

Bildung für den Naturschutz

Wir möchten die Zukunft Kameruns ansprechen – seine Jugend. AWP Kamerun hat in Mamfe, Kekpani, Nfakwe, Akwa und Nkongsamba Bildungsmaßnahmen durchgeführt. Das Programm ist so konzipiert, dass es in den Lehrplan von MINEDUB und MINFOF passt. Es verbessert die Koexistenz zwischen Menschen und Menschenaffen. Schüler, die das Programm absolvieren, sind mit der Interaktion zwischen Mensch und Natur vertraut, um Konflikte zu vermeiden. Wir schulen die sozialen, geistigen und sprachlichen Kompetenzen, sowie die motorischen Fähigkeiten der Schüler.

Ziel: Bayang-Mbo-Dörfer

Verbesserung der Lebensgrundlagen

Armut ist für Menschen, die in abgelegenen Gebieten leben, von entscheidender Bedeutung. Viele von ihnen leben vom Kakaoanbau. Ein Solartrockner und Fermentationsboxen können ihr Einkommen verbessern, indem sie Ernteverluste verringern und die Qualität ihrer Produkte verbessern.

Ziel: Nächste Solartrocknungsanlage in Takamanda

Volontäre

Während der Durchführungsphase eines Projekts sind uns freiwillige Praktikanten willkommen bitte senden Sie Ihre Bewerbung ein.

HERZENSPROJEKT

Während das Medieninteresse bei den Berggorillas im Kongo liegt, stirbt in Kamerun unbermerkt eine von vier Gorilla-Arten. Der Cross-River-Gorilla ist eine Unterart des Westlichen Gorillas, weicher im Tropischen Regenwald entlang des Grenzflusses zwischen Nigeria und Kamerun lebt. Daher auch sein Name ,,Cross-River-Gorilla”. Sein habitat ist eine zerklüftete, hügelige Gegend, welche für den Menschen nur schwer zu erreichen ist. Derzeit gibt es wohl nur noch etwa 250-300 Individuen, verteilt auf 13 verschiedenen Gebiete.

Der Cross-River-Gorilla lebt in einer Gegend mit stärkeren Kilma-Wechseln zwischen Dürre und Regen als der Flachlandgorilla und unterscheidet sich auch in seiner Ernährung. im verhalten und dem Gruppenmuster wesentlich von seinem weitaus bekannteren Verwandten. Der Cross River Gorilla ist der weltweit am stärksten bedrohte Gorilla und auch von der IUCN als solcher gelistet.

Offizielle Hilfe gibt es keine mehr: fast alle Artenschützer haben dass Gebiet bereits vor dem Bürgerkrieg, spätestens aber nach Ausbruch verlassen. Der Cross-River Gorilla hat leider nicht den Luxus, seine Heimat einfach verlassen zu können. Daher sind auch wir Takamanda geblieben und unterstützen so gut es die unsichere Lage zulässt..

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